Wien, 31. Jänner 2020
Wirtschaft/Unternehmen

KMU: Zeitfenster, die ideal für Wachstum sind

Österreichs Wirtschaft ist von Familienunternehmen geprägt. Es läuft oft alles auf Schiene, dennoch schleicht sich ein gewisser Alltagstrott ein. Eine notwendige Weiterentwicklung des Betriebs bleibt in der Betriebsamkeit unerkannt – dabei werden Zeitfenster übersehen, die sich optimal für Neues anbieten würden. Woran sind diese zu erkennen?

Die Mehrheit der österreichischen Klein- und Mittelbetriebe (KMU) befindet sich, bezogen auf den Unternehmenslebenszyklus, in der Reifephase. Firmen sind dynamische Organisationen, die sich typischerweise entlang von Entwicklungspfaden im Zeitablauf verändern. Je nach Phase, in der sie sich befinden, weisen Unternehmen unterschiedliche Wachstumscharakteristika auf. Ein Modell, welches häufig herangezogen wird, um Unternehmensentwicklungen und idealtypische Wachstumsverläufe zu erklären, ist der Lebenszyklusansatz. Typischerweise wird der Lebenszyklus eines Unternehmens durch vier bzw. fünf Phasen charakterisiert.

Initiative Halbzeit2

Laut einer Studie der KMU Forschung Austria stellt die Reifephase eine besondere Herausforderung für Unternehmen dar. Sie ist zumeist der Höhepunkt der Unternehmensentwicklung und gleichzeitig entpuppt sie sich als Umbruchsphase, in der sich entscheidet, ob das Unternehmen durch gezielte Maßnahmen wieder zurück zu Wachstum kommt. Damit die Rechnung wieder aufgeht, gibt es die neue Initiative Halbzeit2. Ziel ist es, Unternehmer zu sensibilisieren, dass sie Aktivitäten zur Erhöhung ihrer Wettbewerbsfähigkeit setzen.

Ups and Downs

In der Reifephase, der zweiten Hälfte im Lebenszyklus von Unternehmen, gibt es „Ups and Downs“ (z. B. Größe des Unternehmens bzw. Ertragskraft). Hinzu kommt, diese Phase kann sich über mehrere Generationen erstrecken. Daher steht fest: Die Reifephase ist die Phase mit den meisten strategischen Optionen und Möglichkeiten! Die Erfahrung zeigt aber auch, dass diese häufig ungenützt oder unbewusst verstreichen. Das Zeitfenster zur Nutzung dieser Optionen schließt sich im Verlauf von Jahren. Die meisten sind bereits nicht mehr realistisch oder nur mit einem für den Unternehmer deutlich geringeren wirtschaftlichen Ergebnis. Dazu zählen das Erreichen des pensionsfähigen Alters der Eigner*innen oder ähnliche, für das Unternehmen unmittelbare bevorstehende und elementare Ereignisse.

Ideale Zeitfenster nutzen

Damit dies nicht geschieht, sollten zeitgerecht Maßnahmen ergriffen werden. Es gibt Zeitfenster, die sich besonders hervorragend eignen, den Kurs zu korrigieren. Woran sind diese zu erkennen?
 
Zum Beispiel gibt es zu diesem Zeitpunkt möglicherweise eine schwache Wettbewerbsfähigkeit, weil im Unternehmen zu wenig Fokus darauf lag. Oder – es findet sich kein Nachfolger*in, weil das Unternehmen unattraktiv ist. Ein weiteres Thema dreht sich um die Dienstleistungserbringung, die mangel- oder fehlerhaft ist, weil man sich nicht um die Weiterbildung des Teams gekümmert hat. Erkennen können es Chefs oder Chefinnen auch daran, dass eine Unterauslastung besteht, weil sie sich nicht rechtzeitig um Neukunden*innen bemüht haben.
 
Bevor wieder volle Fahrt aufgenommen werden kann, müssen oftmals ungewohnte Prioritäten gesetzt werden: Das Wichtige vor dem Dringenden – gepaart mit einem strategischen Weitblick. Um die Chancen nützen zu können, bedarf es ist eines attraktiven, erfolg- und ertragreichen Unternehmens mit einem zukunftsorientierten Geschäftsmodell, das durch eine hohe Wettbewerbsfähigkeit gekennzeichnet ist. 
 
Die weitere Entwicklung in der Halbzeit2 ist dafür entscheidend, ob das Unternehmen zumindest bis zur Erreichung des pensionsfähigen Alters des Unternehmers oder der Unternehmerin geführt werden kann, im günstigen Fall auch danach, unabhängig davon, ob eine Unternehmensnachfolge innerhalb der Familie erfolgt oder der Verkauf des Unternehmens. 
 
Die finanzielle Abrechnung – wie groß der Erfolg unternehmerischen Handels tatsächlich ist/war – zeigt sich häufig erst zum Zeitpunkt der Beendigung der unternehmerischen Tätigkeit. Das laufende Ergebnis (Jahresgewinn) ist nur ein – wenngleich sehr wichtiger – Mosaikstein des gesamten geldwerten unternehmerischen Erfolges. Häufig werden die Risiken und Krisen in der zweiten Hälfte des Unternehmenslebenszyklus erwähnt, viel zu wenig jedoch die Chancen und Optionen. Gerade bei der Offensivstrategie können durch Aktivitäten erhebliche Wertgewinne erzielt werden, in Form höherer Gewinne bzw. eines höheren Unternehmenswertes. Proaktive Maßnahmen reduzieren die Wahrscheinlichkeit von Krisen und schaffen somit einen Mehrwert, der sich in der Regel pekuniär – z. B. in einem höheren Verkaufserlös, aber auch höheren Jahresgewinnen – niederschlägt. 
 
Fazit: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten die Bestandsdauer eines Unternehmens zu erhöhen und dafür Zeitfenster in der Halbzeit2 zu nutzen. Vor allem geht es um die Entwicklung eines zukunftsorientierten Geschäftsmodells, welches durch eine hohe Wettbewerbsfähigkeit gekennzeichnet ist. 

Weitere Informationen zu Halbzeit2:
Mag. Peter Voithofer
Gusshausstr. 8/Top 2b, 1040 Wien
E: p.voithofer@halbzeit2.at / T: 0664-43 22 0 92
www.halbzeit2.at

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